Zwei Familien – zwei Wege, die sich in ihrer Seele gleichen: Verwurzelt im Land, getragen von der Familie, geformt von der Zeit. Ihre Weine sind keine Produkte, sondern Geschichten. Vom Faden einer geflickten Hose bis zu den Händen der nächsten Generation – sie verweben Vergangenheit und Zukunft zu einem gemeinsamen Credo: Wein ist mehr als Handwerk. Er ist Erbe, Haltung und Herzblut.

Vom Faden einer geflickten Hose zum Leitfaden der Familie. Die Philosophie « Im Weinberg getroffene Entscheidungen spiegeln sich im Keller wider » wird weitergereicht.

Sie war und ist die Überzeugung, die Maxime von Gründer Paolo und seinem Sohn Carlo, den man im piemontesischen Dialekt Carlin ruft. Heute Grossvater, sieht man ihn immer noch mit fröhlich geballter Faust und geflickter Hose durch die Rebberge streifen. Man sagt ihm ein liebevolles Herz nach. Den Weinen grosse Qualität.

Nach derselben Maxime, mit derselben Kraft und Liebe zum Weinmachen. Ergänzt um das Wissen heutiger Technologien. Dabei wird sehr darauf geachtet, die Traditionen zu bewahren, das Piemontesische muss immer schmeckbar sein. Salopp ausgedrückt, der Faden, der die Flicke an Grossvaters Hose hält, liegt in den Händen von Giancarlo, Davide, Lorenzo und Paolo. Sie verfügen über 50 Hektar Weinberge im wunderschönen Terre Alfieri, hügelig und mit idealen Voraussetzungen. Dabei sind die Böden alles andere als einheitlich: Von tonhaltigem Mergel bis zu Parzellen mit Meeresablagerungen und solche, die mit Kalk und Sand durchsetzt sind.

Aufgrund dieser Diversität fliesst viel Qualität und Lebendigkeit in die Weine mit ein. Im Fokus stehen die traditionellen Sorten Barbera, Arneis, Moscato und der König Nebbiolo. Deren organischer Dünger stellt man seit 2010 eigenhändig her, um jede Parzelle mit den exakt richtigen Nährstoffen versorgen zu können. Nicht anders im Keller, wo so schonend und präzise wie möglich gearbeitet wird und zudem eine Photovoltaikanlage den Strom liefert. Aktuell erhalten die Flaschen Schritt für Schritt neue Etiketten. Wertig gestaltet, mit dem Händchen modern und traditionell optisch zu verbinden. Das Auge kauft mit!

2017 hat sich die Familie den Traum eines eigenen, kleinen, aber feinen Lokals erfüllt – « Merenderia ». Direkt neben dem Weinkeller gelegen, kocht Lorenzo (der dritte der 4 Brüder) authentische piemontesische Küche. Wobei Wein der Hauptdarsteller und Essen die Beilage ist. Wie könnte es anders sein!

Nur wenige Kilometer vom Weingut entfernt, auf dem höchstgelegenen sonnigsten Hügel der Umgebung, thront Cappelletta, die Kapelle. Umgeben von einem prestigeträchtigen 15 Hektar umfassenden Terroir. Lediglich 2 davon sind für die vier Crus «Bricco della Cappelletta» auserkoren. Die extrem kleine Produktion reicht zudem nur für je eine Abfüllung – dabei echte Unikate!

Familie Ponte schätzt sich glücklich und empfindet grossen Respekt vor der Einzigartigkeit der Lage: « Unsere Bricco della Cappelletta Crus bringen den maximalen Ausdruck unserer heimischen Sorten Barbera, Nebbiolo, Croatina und Arneis zum Vorschein ». Es sind zu Recht die Flaggschiffe und zugleich der Stolz der Familie. Gelegen zwischen den traumhaft schönen Hügeln der Terre Alfieri in der Gemeinde San Damiano d’Asti. Optimal ausgerichtet nach Süd und Südwesten. Ton-Tuff-Böden mit der charakteristischen roten Erde, Terre Rossa genannt.

Sie gibt den Weinen eine erdig-würzige Note mit. Die vier Brüder Giancarlo, Davide, Lorenzo und Paolo setzen rigoros auf das Terroir mit niedrigen Erträgen und einer geradezu respektlosen Selektion der Trauben. Ganz wie man es von der Familie Carlin de Paolo kennt.

Man zählt zu den besten Weingütern im Piemont und das nicht nur bei den Weinführern. Besonders unter Kennern des Barbaresco geniesst die 5-köpfige Familie ein hohes Ansehen. Nun haben Luciana & Giulio Grasso die Leitung des Weinguts in den letzten Jahren Stück für Stück an ihre drei Töchter übergeben.

Giulio Grasso führte zusammen mit seiner Frau Luciana mehr als drei Jahrzehnte das Weingut in der 3. Generation. Ihre drei Töchter Paola, Federica und Valentina waren immer mit dabei, kennen jedes Fass und jede Rebzeile. Der Begriff Familienbetrieb wird hier gelebt und das tagtäglich.

Drei Schwestern, die gemeinsam und mit den Eltern im Hintergrund Ca’ del Baio in die Zukunft führen. Als Prachtstück ist zweifelsohne die Spitzenlage Asili zu nennen. Sie zählt zu den renommiertesten Weinbergen im gesamten Barbaresco-Gebiet. Stolze 2,3 Hektar besitzt man, deren Trauben exklusiv für den Barbaresco DOCG Asili und den Barbaresco DOCG Asili Riserva reserviert sind. Abgefüllt wird die Riserva tatsächlich nur in herausragenden Jahren. Doch auch sehr authentische Dolcetto- und Barberaweine gehören zum Stil des Hauses. Zudem achtet man in Sachen Ökologie, Ökonomie und sozialem Engagement darauf, nachhaltig zu wirtschaften. Giulio Grasso bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: « Qualität mit territorialen Wurzeln und Sensibilität für die Umwelt sind die Pfeiler unseres Arbeitens. »

Die drei Schwestern Paola, Federica und Valentina verfeinern den Weinstil ihrer Eltern hin zu noch mehr Eleganz und Feinheit. Zumindest scheint es so, da Frische und Lebendigkeit, Komplexität und Harmonie sich in einer wunderbaren Samtigkeit zusammenfügen. Was sich nie ändern wird, ist das Aha-Erlebnis beim Einfahren ins malerische Tal. Egal, wie oft man kommt, die riesige Senke mit dem markanten Bergkranz drumherum ist immer wieder schön.